DIE HERKUNFT DER SAARLÄNDISCHEN GRUBENNAMEN

AUTOR: Josef Theobald

Grube Itzenplitz

Standort: Heiligenwald (Ortsteil von Schiffweiler)

Der Name der Grube geht auf den Grafen Heinrich August Friedrich
von Itzenplitz zurück, der von 1799 bis 1883 lebte. Er stammte aus
Groß Behnitz bei Nauen. Zunächst war er von 1845 bis 1848 Regie-
rungspräsident von Arnsberg, dann seit 1862 Minister der Landwirt-
schaft und schließlich von 1862 bis 1873 Handelsminister.

Grube Camphausen

Standort: Fischbach-Camphausen (Ortsteil von Qierschied)

Der Name der Grube geht auf den preußischen Staatsmann Ludolf
Camphausen zurück, der von 1803 bis 1890 lebte. Er stammte aus
Hünshoven (Kreis Heinsberg). Zunächst war er Bankier in Aachen,
dann seit 1847 liberales Mitglied des Vereinigten Landtags, schließ-
lich ab Ende März 1848 drei Monate Ministerpräsident, darauf ein
Bevollmächtigter Preußens bei der deutschen Zentralgewalt. Von
1849 bis 1851 war er ein Mitglied der preußischen Ersten Kammer,
später des Herrenhauses, seitdem lebte er zurückgezogen.

Grube Von der Heydt

Standort: zwischen dem Saarbrücker Distrikt Rastpfuhl im Süden und
               der Gemeinde Riegelsberg im Norden

Der Name der Grube geht auf den Freiherrn August von der Heydt
zurück, der von 1801 bis 1874 lebte. Er stammte aus Elberfeld. Zu-
nächst war er Bankier, dann von 1848 bis 1862 Minister für Handel,
Gewerbe und öffentliche Arbeiten, dann wieder von 1866 bis 1869
Finanzminister. [1]

Dem Grafen von der Heydt wird nachgesagt, dass er durch Oppen-
heim (1819-1880), Ökonom und Politiker, wegen dem Handel mit
den Saarbrücker Kohlenwerken sich in den Sechziger Jahren des
19. Jahrhunderts für die Beschaffung finanzieller Mittel einsetzte,
damit ein Anschluss an die Staatsbahn möglich würde. [2]

Grube Duhamel

Standort: Gemeinde Ensdorf

Der Name der Grube geht auf den Bergbauingenieur Jean Baptist
Duhamel (1767-1847) zurück, der von 1806 bis 1813 der Direktor
der Bergschule in der damaligen Gemeinde Geislautern war. Zu-
vor war dieser von 1795 bis 1796 nach seiner Promovierung ein
Professor für Bergbau an der L’Ecole des Mines à L‘Hotel de Mouchy
in Paris gewesen. Im Jahre 1810 schuf er den Saargrubenatlas als Er-
gebnis einer systematischen Bodenerkundung. Dieser Atlas gilt noch
heute als ein kartographisches Standardwerk. [3]

ANMERKUNGEN
[1] BROCKHAUS, Kleines Konversationslexikon, Erster Band, sig-
     nierter Nachdruck, Mannheim 2000, Seiten 305, 801 und 884.  
[2] Marx – Engels, Über Deutschland und die deutsche Arbeiterbe-
     wegung, Band 3, Dietz Verlag, Berlin-Ost 1980, die Seite 265.
[3] Quelle: WIKIPEDIA, Stichwort: Jean Baptist Duhamel.